Artgerechtes Futter im Fressnapf unserer Lieblinge

Als Tiersitter habe ich mich überhaupt erstmals mit Futter beschäftigt. Auch wenn ich früher immer Katzen hatte und meine Familie auch einen Hund, habe ich mir nie gedacht, was es über die Futtermittelindustrie so alles zu erfahren gibt. (Buchempfehlung: Katzen würden Mäuse kaufen) Wer kennt es nicht, man steht im Supermarkt vor dem Futter-Regal und weiß absolut nicht, was denn nun wirklich in den Fressnapf gehört. Hersteller finden immer noch bessere Begriffe für die Vermarktung wie Premiumfutter und Co. Man will eigentlich nur das beste Futter und kauft dann oft das Teuerste. Dass das aber nicht immer gleich das Beste ist, wird uns erst auf den zweiten Blick klar. Doch wie man Deklarationen lesen sollte, wissen viele schon mal gar nicht und es bleibt beim ersten Blick.

• Die verschiedenen Tierarten und deren Futter

Die Definition von „artgerecht“ laut Google ist: „den Ansprüchen einer bestimmten Tierart genügend“[1] So weit so gut. Welche Tierarten gibt es aber überhaupt und zu welcher zählen unsere Haustiere Hund und Katz? Die Natur ein Wunderwerk in sich hat sich da natürlich auch einiges gedacht. Es gibt also Unterscheidungen wie Pflanzenfresser (Herbivore), Fleischfresser (Carnivore) oder Allesfresser (Omnivore).

Pflanzenfresser (Herbivoren)

Zu den Pflanzenfressern, welche zur Gruppe der Primärkonsumenten gehören, zählen Tiere, die sich hauptsächlich von Pflanzen, Pilzen, Protisten oder Bakterien ernähren, also von der Biomasse anderer Trophieniveaus. Bekannte Beispiele für Pflanzenfresser sind Hirsche, Rehe, Hasen, Kühe, Ziegen, Pferde, Rentiere, Schafe und viele mehr. Ihr Gebiss weist Schneidezähne, mit denen sie Pflanzen abschneiden können, und Backenzähne auf, mit denen sie ihre Nahrung zermahlen können. Die Eckzähne sind zurück gebildet oder fehlen ganz. Zudem können sie mit ihrem Gebiss eine bestimmte Kaubewegung machen, die einen zusätzlichen Mahleffekt hat. Meist kennen wir dieses schräge Kauen von Kühen. Bei ihnen beginnt die Verdauung durch den Speichel schon im Mund. [2]

Fleischfresser (Carnivoren)

Fleischfresser gibt es zu Land und zu Wasser. Der wahrscheinlich bekannteste Fleischfresser im Wasser ist der Hai. Sie ernähren sich von großen Fischen oder kleinen Haien. Weitere Fleischfresser sind der Braunbär, der Tiger (und andere Wildkatzen), der Wolf und noch viele mehr. Diese zählen zu den Sekundärproduzenten. Sie fressen die Pflanzenfresser (Primärkonsumenten). Daher ernähren sie sich also hauptsächlich von tierischem Gewebe.

 Ihr Gebiss ist demnach auch an ihre Nahrung angepasst. Mit seinen meißelartigen Schneidezähnen und den gebogenen dolchartigen Eckzähnen erfasst der Fleischfresser seine Beute, hält sie fest und tötet sie. Mithilfe ihrer scharfen Backenzähnen zerquetschen sie das Fleisch und zerbrechen die Knochen ihrer Beute. Der Reißzahn ist der größte Backenzahn und dient zum Zerreißen der Nahrung. Raubtiere haben ein solches Gebiss (Hund, Wolf, Luchs, Marder, Fuchs,...). [3]


 Allesfresser (Omnivoren)

Nahrung der Omnivoren setzt sich aus Pflanzen und Fleisch zusammen.  Gängige Beispiele sind Ratten, Schweine und der Mensch.

Die Verantwortung der Menschen

Wenn wir uns privat ein Tier halten, sind wir also dafür verantwortlich, dass dieses Tier artgerecht leben kann. An erster Stelle steht dabei meiner Meinung nach die Nahrung. Das ist das Einzige, das Tiere direkt aus ihrer Umgebung in sich aufnehmen und da Haustiere nicht mehr auf sich allein gestellt in der freien Natur leben, haben wir für artgerechtes Futter in ihrem Fressnapf zu sorgen. Sie fragen sich jetzt, was ist artgerecht? Genau genommen müssten wir unserem Hund im Garten beispielsweise ein Reh zur Verfügung stellen, das er wohl gemerkt selbst jagen und zerlegen darf. Ganz nach dem Vorbild der Natur eben. Das ist verständlicherweise nicht möglich und es verlangt auch niemand.

 Artgerechte Futter Alternative am Beispiel der Natur

Fressnapf Futter

Dann sollten wir zumindest eine artgerechte Alternative in den Fressnapf geben. Dass Zucker im Futter für unsere Tiere nichts verloren hat, sollte jedem klar sein. Oder hat schon einmal jemand ein Zückerhäufchen im Wald liegen sehen? Wohl eher nicht, denn alle nötigen Nährstoffe findet der Wolf in der Natur in seiner Beute. Falls Sie es noch nie gesehen haben, in manchen Futtersorten ist tatsächlich Zucker, schauen Sie doch gleich mal nach...

Doch woher wissen wir jetzt, was gut für unseren Stubentiger und Haushund ist? Dafür müssen wir erst kurz klären, von welcher Tierart die heutige Katze und der heutige Hund abstammen. Wie wir heute wissen, die Katze von der Wildkatze und der Hund vom Wolf. Um zu erfahren, was nun gut für unsere gezähmten Haustiere ist, müssen wir nur die Ernährung ihrer Vorfahren und vor allem den Verdauungstrakt vergleichen. Bei Hunde hat sich der Verdauungstrakt vom Wolf beinahe nicht verändert. Ein Hund hat genau 3 Enzyme mehr, die es ihm ermöglichen Kohlenhydrate zu verdauen. Diese kleine Veränderung ist entstanden, weil wir am Anfang der Domestikation dem Wolf unsere Essensreste gegeben haben, über die Zeit hat sich der Hund also nur angepasst. Der Verdauungstrakt der Katze ist im Gegensatz zum Hund komplett gleich geblieben.

„BARF“

Leider ist es gar nicht so einfach ein „gesundes“ Futter zu finden, denn in der Werbung wird alles als gesund verkauft. Viele entscheiden sich deshalb für „BARF“. Hier weiß der Besitzer ganz genau, was im Fressnapf seines Liebsten landet. Der Grundgedanke ist nicht schlecht, wir müssen also versuchen die Beute, wie sie in der Natur zu finden ist, genau so bereit zu stellen. Das ist meiner Meinung nicht nur extrem schwierig, sondern beinahe eigentlich nicht möglich. Denn dabei gibt es ein Problem... oft entsteht bei dieser Ernährungsform eine Disbalance im Körper der Tiere. Mangelerscheinungen oder Nährstoffüberschüsse haben oft Krankheiten oder Probleme zur Folge.

Fazit

Es liegt also in Ihrer Hand, denn wir Menschen haben uns für diese Verantwortung entschieden. Tiere haben nämlich leider oft ihren natürlichen Fressinstinkt verloren und verlassen sich auf das, was wir ihnen geben. Während Zucker für uns Menschen ein Genuss ist, ist es für das Tier eigentlich nur gesundheitliche Belastung, denn sie kennen keinen Unterschied zwischen Gesundem und etwas Süßem.


Scheint jetzt vielleicht alles sehr kompliziert zu sein mit der Ernährung.

Doch das ist es nicht!

Wir beraten gerne!

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